Die Bremsanlage ist einer der wichtigsten Fahrzeugteile. Im Bremsvorgang reibt sich der Bremsbelag an der Bremsscheibe ab, womit die Geschwindigkeit reduziert wird. Bremsklötze und Bremsscheiben sind Verschleißteile. Bremsklötze werden während der Nutzungsdauer eines Fahrzeuges zwischen 50000 u. 100000 km gewechselt, Bremsscheiben halten wesentlich länger.
Beläge und auch Bremsscheiben dürfen nur auf der gesamten Achse und nicht einzeln gewechselt werden. Da sich die Bremsbeläge durch Abrieb an die Bremsscheiben anpassen.
Werden Bremsscheiben erneuert so müssen auch die Bremsbeläge erneuert werden.
Wann muss eine Bremse gewechselt werden?
Als Information für den Autofahrer besitzen Bremsbeläge heutzutage eine Verschleißanzeige. Die Anzeige im Cockpit eines Fahrzeugs ist mit einem Warnkontakt in dem Belag verbunden. Wird die Verschleißgrenze erreicht, wird dies im Cockpit des Autos angezeigt.
Welche Arten von Bremsen gibt es?
Man unterscheidet zwischen zwei Arten von Bremssystemen:
Scheiben- und Trommelbremse. Bremsscheiben haben eine deutlich bessere Bremskraft. Gegenwärtig sind die Bremssysteme mit Scheibenbremse und noch selten mit Trommelbremsen versehen.
Bauteile der Bremsanlage:
- Bremsflüssigkeit
- Bremsschläuche
- Feststellbremse
- Verschleißanzeiger
- Bremsscheibe
- Bremsbeläge
- Bremssättel
- uvm…
Was ist ABS?
- Anti-Blockier-System: Das Antiblockiersystem verhindert, dass die Räder bei einer Vollbremsung blockieren und der Fahrer so die Kontrolle über das Fahrzeug beim Lenken verliert.
- Das gelingt mit einem schnellen Absenken und Anheben des Bremsdrucks.
- Man spürt das Pulsieren am Bremspedal
Bremsvorgang beim Auto
Betrachten wir den Bremsvorgang bei einem Auto. Wird der kürzeste mögliche Bremsweg eines Autos bestimmt, so erfolgt der Bremsvorgang bei entsprechenden Tests aus einer Geschwindigkeit von 100km/h. Bestwerte für den Bremsweg aus dieser Geschwindigkeit liegen meist zwischen 35 und 40m.
Bestwert: Der Bremsweg eines Porsche 911 GT3 RS wurde bei einem Test mit 32,2m gemessen.
Das entspricht einer mittleren Bremsbeschleunigung von Im Straßenverkehr kann man jedoch davon ausgehen, dass diese Werte aus derartigen Tests bei weitem nicht erreicht werden und der tatsächliche Bremsweg in der Regel deutlich größer ist.
Wovon hängen Reaktionsweg und Bremsweg ab?
Der Reaktionsweg hängt von der Reaktionszeit sowie der Geschwindigkeit ab. Der Reaktionsweg ist sowohl zur Reaktionszeit als auch zur Geschwindigkeit proportional. Das bedeutet:
- Verdoppelt sich die Reaktionszeit, so verdoppelt sich auch der Reaktionsweg.
- verdoppelt sich die Geschwindigkeit, so verdoppelt sich auch der Reaktionsweg.
- Dieser Zusammenhang gilt aber nicht für den Bremsweg, denn:
verdoppelt sich die Geschwindigkeit vervierfacht sich der Bremsweg!
Der Bremsweg hängt sowohl von der Bremsbeschleunigung als auch von der Geschwindigkeit ab. Da die Geschwindigkeit quadratisch in die Formel eingeht, bedeutet dass:
- Fährt man mit doppelter Geschwindigkeit, so vervierfacht sich der Bremsweg.
- Die Bremsbeschleunigung kann sich je nach Straßensituation (Haftreibung) erheblich verändern. Halbiert sich die maximale Bremsbeschleunigung, so verdoppelt sich der Bremsweg.
Um es schneller Überschlagen zu können, rechnen wir mit einer Faustformel
Reaktionsweg + Bremsweg = Anhalteweg, Beispiel: Geschwindigkeit ist 100 km/h
Reaktionsweg
RW = 100 : 10 x 3 = 30 m,
Bremsweg
BW = 100 : 10 X 100 : 10 = 100 m,
Anhalteweg
AW 30 m + 100 m = 130 m